Katzen haben sieben Leben // Jenny Erpenbeck

Weißt du, manchmal denke ich, es liegt so eine Willkür darin, als was eines auf die Erde kommt.

 

Ein Zwei-Frauen-Stück in zwölf kurzen Episoden; zwölf Momenteinblicke in zwölf Leben je zweier Menschen, die mal Mutter und Tochter, mal Rivalinnen um einen Mann, mal Meisterin und Schülerin sind. Gerade so, als werfe man nur eben ein Spotlicht an oder blicke im vorbeigehen in ein Fenster. Was man dort sieht, ist eine Aneinanderreihung kurzer aus dem Leben gegriffener Tragödien, die sich in bissigen, herrlich bitteren Szenen konzentrieren.
Das Stück berührt und schockiert gleichermaßen, ohne dabei auf außergewöhnliche Effekte oder konstruierte Situationen zurückgreifen zu müssen: die dargestellten Konflikte sind – leider, möchte man sagen – all zu beständig, all zu menschlich. Was Nähe sein sollte und könnte, wird zum gegenseitigen Ausgeliefert-Sein. Der in diesem Zustand aufflammende Streit um Annerkennung und Dominanz ist stets gleichzeitig ein Ringen um das eigene Selbst, ein Fluchtversuch aus zugewiesenen Rollen und nicht zuletzt der Wunsch nach Unabhängigkeit; und dieser wird in letzter Konsequenz bis zur Auslöschung des Gegenübers verfolgt. Der erkämpfte Sieg scheint allerdings noch wertloser als der des Pyrrhus, denn was ist ein Herr ohne Knecht, was ein ‚Ich‘ ohne ein ‚Du‘?

mit Susanna Bauernfeind & Rebekka Neef

Regie // Frank Fröba
Musik // Guido Apel
Assistenz/ Technik // Thomas Mohr

Fotografie // Denis Meyer / Jan Koch / ???

Premiere: 3. April '14 im Palais Schrottenberg

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